Die neue Bonpflicht sorgt für Ärger bei so manchem Bäcker, Apotheker und Einzelhändler. Klaus Schröer, Obermeister der Bäcker- und Konditoreninnung Steinfurt, sprach darüber mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Marc Henrichmann. Der teilt den Ärger und ist der Meinung: Die Aufregung wäre vermeidbar gewesen.
Unter Generalverdacht gestellt fühlen sich viele Bäcker, Apotheker und Einzelhändler durch die neue Bonpflicht. Den Ärger darüber teilt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann . „Steuerausfälle in Höhe von zehn Milliarden Euro jährlich dürfen wir aber auch nicht einfach hinnehmen“, stellte der Politiker klar.
Über erste Erfahrungen mit der neuen Regelung informierte er sich jetzt bei Klaus Schröer , Obermeister der Bäcker- und Konditoreninnung Steinfurt, in Nordwalde. Das teilt das Büro von Marc Henrichmann in einer Pressemitteilung mit.
Aufregung wäre vermeidbar gewesen
„Die Kollegen sind in Aufruhr“, gab Schröer bei dem Gespräch in seiner Filiale an der Bahnhofstraße die Stimmung wieder. Dabei wäre die Aufregung vermeidbar gewesen, konstatierte Henrichmann, denn der Gesetzgeber sehe ausdrücklich Ausnahmeregelungen vor. Derartige Ausnahmen habe aber bisher kaum eine Finanzbehörde erteilt.
„Das Bundesfinanzministerium muss hier handeln“, meinte der Abgeordnete für den Wahlkreis Coesfeld/Steinfurt II, zu dem Nordwalde gehört. Auch ein Freibetrag oder eine Bagatellgrenze hält Henrichmann für denkbar.
Kontrollen seien grundsätzlich sinnvoll
„Die Ehrlichen bezahlen den Steuerbetrug weniger schwarzer Schafe mit“, darin zeigten sich Henrichmann und Schröer einig. Deshalb seien Kontrollen grundsätzlich sinnvoll. Die Bonpflicht brauche es nach Meinung des Innungs-Obermeisters dafür aber nicht. Spätestens ab September müssten Registrierkassen mit einer technischen Sicherheitseinrichtung, kurz TSE, vor Manipulationen geschützt werden.
Mit Hilfe einer digitalen Schnittstelle stünden dem Finanzamt bei einer Prüfung alle Daten zur Verfügung – auch ohne ausgedruckten Beleg. „Auf diese Neuerungen sieht Schröer die Handwerksbetriebe gut vorbereitet“, schreibt das Büro von Henrichmann weiter.
Mehrkosten befürchtete Schröer durch die vorgesehene CO2-Bepreisung, die ab Januar 2021 bei 25 Euro pro Tonne beginnen wird. Die EEG-Umlage müsse deutlich reduziert werden, betonte er. „Die Strompreise werden gesenkt“, gab Henrichmann hier Entwarnung. „Klimaschutz muss auch mit sozialen und wirtschaftlichen Fragen verknüpft werden“, wandte er sich deutlich gegen zu starke Belastungen der Bürger und Unternehmen.